Mtsyri - die Hauptfigur des Gedichts M.Yu. Seine Geschichte ist tragisch - er ist ein Gefangener des russischen Generals, der ihn während militärischer Operationen gewaltsam aus seinen Heimatorten entführt hat, wahrscheinlich aus einem verlorenen georgianischen Dorf weit in den Bergen. Schon in so jungen Jahren leidet er tief unter dem Verlust seiner Eltern und seines Zuhauses. Er wird durch die aktuelle Position des Gefangenen belastet und der Junge weigert sich zu essen, er wird schwer krank: "Er lehnte Essen ab und starb leise und stolz." Der General versteht, dass er den Geist dieses Kindes nicht brechen kann, und lässt ihn auf dem Weg zu einem der Klöster, wo ihn ein Mönch aus Mitleid mit seiner Erziehung herausnimmt.
Im Kloster erholt sich der Junge und wächst zu einem schönen jungen Mann mit einem stolzen und unabhängigen Charakter heran, der zu Einsamkeit und Stille neigt. Der Autor sagt, dass er oft auf einem Spaziergang im Garten gefunden werden konnte, wo er "allein schweigend umherwanderte" und "mit einer obskuren Sehnsucht nach seiner eigenen Seite schmachtete". Hier verstehen wir, dass Mtsyri seine Vergangenheit nicht vergessen hat und sich dazu hingezogen fühlt, in seine Heimat zurückzukehren, obwohl ihm das Schicksal eines Mönchs in diesem Kloster erzählt wird. Sein Name - Mtsyri - bedeutet auf Georgisch wörtlich „nicht dienender Mönch, Anfänger“.
Und jetzt, am Vorabend des Abendmahls, der Tonsur eines Mönchs, verschwindet plötzlich ein junger Mann aus dem Kloster. Er gehorchte seinem Ruf, der ihn unaufhaltsam dazu aufruft, den süßen Geschmack der Freiheit zu kosten. Der ganze ruhige Weg des Klosters widerspricht seiner wahren Natur. Er hört sich selbst und geht seinen Wünschen entgegen. Er lebte lange Zeit in einem Kloster und gewann Kraft für diesen Sprung, für diesen Flug ins Unbekannte zu seinen wahren Gedanken und Bestrebungen in "eine wunderbare Welt der Ängste und Schlachten, in der sich Felsen in Wolken verstecken, in der Menschen frei sind, wie Adler". Er weiß nichts über die Welt, die ihn anlockt, aber er ist mutig und mutig genug, um zu versuchen, in sie einzudringen und ein Teil davon zu werden. Er rennt weg, um das neue, wirkliche Leben zu finden, von dem er so lange geträumt hatte. Der junge Mann scheint nach der Flucht zum Leben zu erwachen, wird eine echte Person und kein Sklave oder Gefangener, den er im Kloster fühlte.
Es ist sehr charakteristisch, dass während der Flucht Mtsyri ein schrecklicher Sturm tobt. Und er ist froh über das Wetter, er spürt die kochende Kraft der Elemente um sich herum und vergleicht sich damit, sieht seine wiederbelebte Naturkraft. Er fühlt sich frei, stark und mutig wie ein wildes Tier, das aus dem Käfig entkommen ist. Der junge Mann drückt seine Gefühle aus und ruft aus: „Oh, als Bruder würde ich gerne einen Sturm umarmen!“
Dann geht er zum Dickicht, wo er einen wilden Leoparden trifft - ein Tier, das zu sich passt - und kämpft dann mit ihm. Auch hier weist uns der Autor, wie im Falle eines Gewitters, auf die freiheitsliebende Natur von Mtsyri, seine Männlichkeit und seinen Mut hin. Weiter sehen wir, wie der junge Mann seine Freiheit genießt, wie ihm die Schönheit der Natur, die Majestät der Berge am Horizont und die Reinheit des Gebirgsbachs in den Felsen auf neue Weise offenbart werden. Mtsyri fühlt eine neu entdeckte Verbindung mit der Welt, mit der Natur, mit der Erde und seinen Vorfahren. Er freut sich über die neue Freiheit, in der er sein eigenes Schicksal wählen und handeln kann.
Das Leben für ihn liegt in der Möglichkeit der Wahl, in der Verwirklichung seiner Wünsche, im Sinne seiner Stärke und Freiheit. Mtsyri fühlt sich wiedergeboren und neu, als wäre er nach vielen Jahren Schlaf aufgewacht und hätte seine Augen wieder für das Licht geöffnet. Er schaut tief in sich hinein und fragt nach seinen Träumen, er baut eine neue Welt für ein neues selbst. Der junge Mann geht seinen langen und dornigen Weg in sich selbst, um seine wahren Wünsche zu verstehen und sich für einen verzweifelten Fluchtschritt zu entscheiden. Es war nicht leicht für ihn, diesen Weg zu gehen, aber es war eine notwendige Maßnahme zur Bildung einer Persönlichkeit. Jeder von uns sollte den gleichen schwierigen Weg gehen, schon um sein wahres Selbst zu verstehen. Um herauszufinden, was die Seele zum Blühen bringt, schlägt das Herz wie ein wildes Tier und seine Augen brennen vor Glück.